Samstag, 24. November 2012

Barawljany II


Mittwoch morgen, Lina und ich stehen auf, machen uns fertig und freuen uns auf den ersten richtigen Arbeitstag in Barawljany nach 3 Wochen Pause. Larissa, die Pädagogin im Krankenhaus, die für uns zuständig ist, wurde opperiert und war daher nicht da.
Angekommen, verkündete Larissa uns, dass ein kleines Mädchen der Infektionsstation heute Geburtstag habe. Ihr Vater ist Tadschike und spricht farsi. Schon öfter habe ich mich ihm und seiner kleine Tochter Aisha beschäftigt. Ein sehr netter Vater und unglaublich interessiert an meiner Lebensgeschichte und meinen Erlebnissen in Minsk.
An ihrem Zimmer angekommen, bemerken wir schon das es dem Vater nicht gut geht, er weint und wir legen nur schnell die Geschenke auf dem Bett der schlafenden Aisha ab und verschwinden wieder.Ihr geht es nicht gut, sie ist schwach und uns bleibt nichts anderes übrig als zu gehen.
Kurze Zeit später: Kolja wir heute entlassen! Kolja ist ein Roma-Kind und der einzige, der ohne ein Familienmitglied 3 Monate alleine im Krankenhaus gelebt hat. Er ist 7 Jahre alt.
Er ist auf dem Stand eines 3 jährigen. Er kann nicht zählen, die Farben beheerscht er nicht und seine Konzentrationsfähigkeit beschränkt sich auf ca. eine Minute. Dennoch war er der Erste, zu dem ich in diesem Krankenhaus Kontakt hatte. Wir haben gespielt, gemalt(soweit man das malen nennen kann) und ich habe ihn zum Mittagsschlaf ins Bett gebracht.
Ein Taxi holt ihn ab und fährt mit ihm und einer Psychologin des Krankenhauses in ein Sanatorium (eine Kur- oder Erholungseinrichtung). Rehabilitation nach zwei Monaten Strahlentherapie und Inhalationstherapie! Ich bin geknickt, als ich sehe wie das Taxi wegfährt. Jetzt ist er wieder drei Wochen alleine. Niemand ist für ihn da. Er ist gezwungen sein Leben mit seinen jungen 7 Jahren alleine zu leben. Und das mit so einer schwierigen Krankheit, Krebs. 
Aber ein Gutes hat seine Abreise: er ist aus dem Schlimmsten heraus und mit diesem Gedanken mach ich mich wieder an die Arbeit.

Montag, 19. November 2012

Mein erstes belarussisches Piercing





So liebe Freunde,

letzte Woche Montag hab ich mir mein erstes Piercing stechen lassen. Keine Sorge, "nur" ins Ohr. Lina und Flo haben mir moralischen Beistand geleistest und Flo hat ein kleines Video von dem doch eher unspecktakulären Ereignis gemacht. Trotzdem habt euern Spaß beim anschauen.

Grüße nach Berlin!!!

Montag, 12. November 2012

Dies und das....

Liebe Freunde,

nach einer längeren Schreibpause gibt es nun wieder viel zu erzählen.

Halloween- nicht nur die Kinder im Krankenhaus hatten ihren Spaß mit diesem Fest. Auch Lina und ich haben uns entschlossen eine kleine Halloweenparty zu schmeißen. Das taten wir dann auch. Nur wer geschminkt gekommen ist, wurde in die Höhle der Vampire gelassen. Na ja, nur fasst aber unseren Spaß hatten wir trotzdem.
Flo's Interesse an belarussischer Ingenieurskunst :)




Nach einem langen Abend und einem komplett verschlafenen Samstag, entschlossen Lina und ich abends zu kochen. Nun ja, dabei gab es ein kleines Problem. Wir bekamen Stromausfall in der Wohnung, bzw ging das Licht alle 3 Minuten für 10 Sekunden an und dann wieder aus. Daher entschlossen wir uns rauszugehen.

Wohin wussten wir nicht, irgendwohin wo man etwas sehen konnte. ;)
Wir spatzierten durch Minsk und haben und erneut den Prospekt bei Nacht bewundert.






Dazu kam noch, das wir in einem der vielen unterirdischen Duchgänge ein kleines Spektakel entdeckten.


Nach einem langen sehr spannenden Wochenende und einer doch eher entspannten Woche (in der die liebe Lina den Rekord im "Eine-Woche-lang-jeden-Tag-ein-Bier-in-der-Stehbar-trinken" aufgestellt hat und ich sie natürlich tatenkräftig unterstütz habe ;)  ) hatte Phillip dann Geburtstag. Das hieß feiern, viele neue Leute kennen lernen und natürlich die angefangene Stehbar-Wochegebührend beenden.



Spaß pur!!!